Etappen auf dem Pilgerweg

Der Weg verläuft durch ebenes Gelände und streift verschiedene Landschaftsformen der Mecklenburgischen Seenplatte. Häufig ist man abseits üblicher touristischer Pfade unterwegs. Der Weg ist ausgeschildert und hält an einigen Stellen Informationstafeln bereit. Mitunter gibt es kein Funknetz, so dass man wirklich mit sich allein sein kann. Etwas Verpflegung sollte man stets bei sich haben. Die Karte enthält nicht nur den Verlauf des Pilgerweges, sondern auch die vorhandenen regionalen Wanderwege. Es ist also ein Wechseln auf andere „Pfade“ zur individuellen Gestaltung der Tour leicht möglich. Auf die Angabe von Gehzeiten wurde verzichtet, da diese je nach „Pilgertyp“ sehr unterschiedlich ausfallen können. Wer es ganz ruhig möchte, pilgert in der Vor- oder Nachsaison.


Streckenführung A: Friedland – Neubrandenburg – Neustrelitz – Mirow (101 km)

Startpunkt ist die Kirche St. Marien in Friedland. Der Weg folgt durch Wiesen dem Lauf der Datze, die eher ein Graben als ein Fluss ist. Über Roga gelangt man nach Staven. Wer möchte kann einen Abstecher nach Eichhorst machen, um dort im „Pasterhaus“ zu übernachten.

Der Weg führt über Neuenkirchen nach Neubrandenburg. Man kann einen Abstecher nach Warlin zur Kirchenglocke mit Pilgerzeichen machen. Neubrandenburg bietet genug für einen mehrtägigen Aufenthalt. Die fast vollständig erhaltene Wall- und Wehranlage mit ihren Toren und Wiekhäusern ist ein Meisterstück gotischer Baukunst. In der Konzertkirche mit ihrer herausragenden Akustik erlebt man höchsten Musikgenuss. Die Altstadt lädt zum Bummeln ein. Hinweis: Keine Einkaufsmöglichkeit bis Neubrandenburg!

Der Weg verläuft westlich des Tollensesees über Alt Rehse und Neu Wustrow mit schönen Aussichten, Rast-und Badeplätzen. Die Kirche in Alt Rhese ist meist geöffnet. Prillwitz ist ein schön gelegener Ort an der Lieps, einem See, der sich an den Tollensesee anschließt und durch einen schiffbaren Kanal mit diesem verbunden ist. Historisch wertvolle Gebäude und ein frühdeutscher Burgberg gehören zu dem Flecken am südlichen Rande des Tollensebeckens.

Von Prillwitz geht es zunächst nach Hohenzieritz mit Schloss und Park. Der Weg verläuft weiter durch waldreiche Landschaft mit kleinen Bachtälern und lauschigen Rastplätzen. Bis Neustrelitz ist der Weg mit dem Königin-Luise-Weg identisch. Vorbei am malerisch liegenden Glambecker See gelangt man auf geradem Wege bis zum markanten Marktplatz. Stadtkirche für die Seele, Cafés und Gaststätten rings am Markt verteilt, geradeaus schon der Blick zum Schlossgarten, alles lädt zu einer längeren Rast ein.

Der Weg führt am Hafen entlang zunächst zum Ortsteil Zierke mit seiner kleinen Kirche, deren Glocke das Pilgerzeichen trägt. Von dort geht es am Prälanker See vorbei über Prälank-Kalkofen und Prälank, wenn man will am Useriner See vorbei, nach Userin. Vorbei an weiteren großen und kleinen Seen verläuft der Weg dann über Groß Quassow nach Wesenberg. Die Mecklenburgische Kleinseenplatte entfaltet ihren besonderen Reiz. Scheinbar unendlich ist die Zahl der Seen und Kanäle, zum Teil ohne lärmende Motorboote. Herbst und Frühjahr bieten hier besondere Augenblicke.

Von Wesenberg nach Mirow ist der Weg eher „meditativ“ und bietet kaum Abwechslung. Durch Kiefernwälder führt er über Leussow nach Mirow und endet auf der Schlossinsel mit ihrem schönen Ensemble aus Schloss, 3-Königinnen-Palais und Johanniter-Kirche auf dem höchsten Geländepunkt der Insel. Hier bekommt man auch seinen Pilgerstempel!

Streckenführung B: Neubrandenburg – Burg Stargard – Fürstenberg – Mirow (ca. 121 km)

Dieser Abschnitt führt über Burg Stargard. Zunächst durch städtisches Gebiet gelangt man über die „Hinterste Mühle“ nach Burg Stargard. Die einzige Höhenburg in Norddeutschland thront als Zeuge einer bedeutungsvollen Vergangenheit über der Kleinstadt. Schon von Weitem ist sie, 50 Meter über der Stadt liegend, zu erkennen. Weiter über Holldorf und Ballwitz gelangt man durch Wälder und Wiesen nach Zachow.

Der Weg verläuft über Wanzka und Rödlin. In Wanzka kann man die Klosterruine besichtigen und den herrlichen Ausblick auf den See genießen. Durch eine schöne Allee fürhrt der Weg weiter nach Rödlin. Dort lädt die kleine Kirche zur Einkehr ein.

Rödlin verlassend gelangt man über Rödlin Ausbau in das Straßendorf Carpin. Nach Überqueren der Bundesstraße wird es romantisch. Der Weg verlässt die Straße nach Goldenbaum und führt wie im Märchen hinunter zur am Grünower See liegenden Steinmühle. Die Steinmühle wird erstmals 1791 erwähnt und noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier Getreide gemahlen und ein Sägegatter betrieben (Mahl- und Schneidemühle). Nach einem Feuer wurden die Gebäude um 1910 als Försterei wiedererrichtet. Seit 1996 ist die Steinmühle Bildungsstätte des Nationalparkamtes Müritz. Hier können Schüler charakteristische Lebensräume des Nationalparkes kennenlernen und erleben.
Hinweis: Keine Einkaufsmöglichkeit bis Carpin!

Hinweis: Keine Einkaufsmöglichkeit zwischen Carpin und Wokuhl!
An der Steinmühle ist man bereits im Müritz-Nationalpark. Es ist der Serrahner Teil, dessen Wälder Teil des UNESCO Welterbes Alte Buchenwälder sind. Der Weg verläuft nach einem kräftigen Anstieg längs des Tales des Goldenbaumer Mühlenfließes. Vorbei an kleinen Waldseen gelangt man über Herzwolde und Grammertin nach Wokuhl mit seiner Kirche auf einem Hügel. Nach Wokuhl und Comthurey folgt ein schönes Stück Weg zwischen dem Großen Gadowsee und dem Dabelowsee. In Dabelow lohnt der Besuch der einzigartig anmutenden Kirche.

Dieser Abschnitt besteht größtenteils aus asphaltierten Straßen, gesäumt von Kiefernwald im Wechsel mit offener Landschaft. Die Wasserstadt Fürstenberg versöhnt wie im Namen angekündigt mit reichlich Wasser.

Zunächst geht es längs des Ufers des Röblinsees, dann überquert man bei Steinförde eine Brücke die Steinhavel, folgt einem Wiesenweg und gelangt nach Kleinmenow. Vorbei an der Försterei Priepert geht es zum Etappenziel.

Dieser Wegabschnitt führt zunächst durch offene Landschaft und dann vorbei am Plätlinsee nach Wustrow.

Nun wird es „seenreich“. Der Weg folgt dem Wasser. Zunächst streift man den Klenzsee. Dann geht es von Seewalde nach Drosedow. Dort überquert man die Beek. Sie verbindet den Gobenowsee mit dem Rätzsee. Unweit der Fleether Mühle, zum Schluss in Ufernähe zum Vilzsee, gelangt man dann nach Diemitz mit seiner Patronatskirche aus dem 18. Jahrhundert.

Der Weg verläuft über Schwarz durch malerische Wälder mit eingbetteten Seen. Höhepunkt ist die Umrundung des Großen Wummsees. Als Klarwassersee steht er unter Naturschutz. Sein Uferweg ist wunderschön. In Mirow endet der Weg auf der Schlossinsel mit ihrem schönen Ensemble aus Schloss, 3-Königinnen-Palais und Johanniter-Kirche auf dem höchsten Geländepunkt der Insel. Hier bekommt man auch seinen Pilgerstempel!